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Studienorientierungswoche

Oberstufeninfos, Berufsmessen, Vorstellungsgespräche, Universitätsbesuche. Etwa so könnte man die StOW - die Studienorientierungswoche - der 10. Klassen kurz und knapp zusammenfassen. Dass natürlich viel mehr dahinter steckt, konnten wir selber erfahren. So hatte ich z.B. vorher nicht gedacht, dass es stellenweise schwierig werden konnte, sich bzw. andere zu organisieren. Hier habe ich euch einen chronologischen Ablauf der Studienorientierungswoche zusammengestellt. Am Samstag, dem 30. Oktober 2010, fand ab 9 Uhr morgens die Berufsmesse für die Zehntklässler in KAV II statt, zu der auch viele Oberstufenschüler kamen. Sie diente dazu, uns Schülern Berufsfelder, -wege und -beispiele aufzuzeigen, uns über diese Berufe zu informieren und unser Interesse zu wecken. Veranstalter waren örtliche und regionale Firmen (wie z.B. das AKH und die Partnerunternehmen des KAV), Eltern von KAV-Schülerinnen und KAV-Schülern sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler des KAV. Bis zu 24 verschiedene Berufe präsentierten sich auf dieser Messe. Die Präsentationen dauerten etwa zwei Stunden, Zeit zum Fragenstellen und Infomaterialordern blieb dennoch genug. Die Leibniz-Universität in Hannover besuchten am 1. November alle Zehntklässler. Zuvor teilte man uns Gruppen zu, wie z.B. „Jura“ oder „Lehramt“. Es galt, möglichst viele Informationen über den jeweiligen Berufszweig herauszufinden, um die Präsentation, die von allen Gruppen am letzten Tag der Berufsorientierungswoche erwartet wurde, möglichst vielfältig und genau gestalten zu können. Angekommen in Hannover, gab uns die Studienberaterin Frau Dr. Mittag in einem großen Hörsaal eine Einführung in das Geschehen an der Uni und darin, was unser Schnuppertag für Programm vorsah. Je nach Wahl und Zugehörigkeit der Gruppe besuchten wir meist Vorlesungen oder Seminare, die wir eigenständig aufsuchten. Teilweise verliefen wir uns ein wenig, fragten uns dann aber durch und trafen unsere Lehrerinnen und Lehrer wieder, die scheinbar auch nur umherirrten – oder war das Prinzip? Schließlich saß eine Vielzahl von uns draußen vor der Mensa, aß Kekse und tauschte sich über die Leibniz-Universität aus. Einen Tag später fand eine weitere Informationsverantstaltung im KAV-Gebäude II statt. Diesmal wurde mehr Wert auf Orientierungsvermittlung gelegt, wie mir schien. So gab es Bereiche, die sich mit den Themen wie „Duales Studium“ und „Selbständigkeit“ und „Finanzierung vom Studium“ beschäftigten. Am 3. November hatte ich mein Vorstellungsgespräch bei der Barmer Ersatzkasse. Es dauerte etwa eine dreiviertel Stunde. Ich saß zwei Herren gegenüber, die – nicht wie erwartet – nur Fragen zu meinem Bewerbungsschreiben stellten, sondern auch wissen wollten, wo und wie ich meine Herbstferien verbracht hatte, was mir dort am besten gefiel und ob ich mit dem Fahrrad zum Gesprächstermin gekommen sei. Es war eine durchaus ungewohnte Situation und ich kann ein wenig Aufregung und Nervosität natürlich nicht leugnen. Aber es wurde mir Engagement und Freude entgegengebracht, sodass das Vorstellungsgespräch doch angenehm war und wie im Fluge verging. Die Vorstellungsgespräche von Mitschülern lagen in der Woche verteilt; Schülerinnen und Schüler, die ihr Gespräch bei der AOK hatten, mussten sogar eine Woche später zum Termin erscheinen, da dieser verschoben worden war. Vorstellungstermine gab es u.a. bei Baker Hughes, Dr. Kaiser Diamantwerkzeuge oder auch bei Herrn Ostermeyer, unserem Schulleiter. An dieser Stelle kann ich noch den Tipp geben, sich bestens über das entsprechende Unternehmen zu informieren, weil dies sehr gut ankommt. Auch sollte man einen kleinen politischen Überblick besitzen und versuchen, selbstbewusst(er) aufzutreten. Letzteres wurde mir ebenfalls geraten. Ansonsten ist das Vorstellungsgespräch auf jeden Fall eine Erfahrung wert und meiner Meinung nach auch nicht zu früh angesetzt. Die Unigruppen reisten am nächsten Tag mit Bus oder Bahn zu den fachspezifischen Universitäten. So fuhr die Gruppe „Lehramt“ zur Leuphana Universität in Lüneburg, die Gruppe „Jura“ zur Bucerius Law School in Hamburg. Weitere Gruppen besuchten die Georg-August-Universität Göttingen oder die Fachhochschulen in Hannover oder Wolfsburg. In Lüneburg selbst beschloss ich mit einer Freundin, dass wir zusammen ein Psychologie-Seminar besuchen wollten, auch wenn wir unterschiedliche Interessen hatten. Dennoch schien es uns besser, als alleine auf dem regnerischen Campus umherzuirren. Im Seminar wurde ein Referat über die Pubertät von zwei Studentinnen gehalten. Die Dozentin moderierte teilweise mit und hakte gegebenenfalls nach. Es war ein lockerer Umgang zwischen beiden Seiten, da man sich auch viel austauschte. Anschließend testeten wir ausgiebig das kulinarische Angebot im Café 9, wo wir erneut andere Gruppenmitglieder trafen. Mit noch nicht ganz aufgegessenen Schokomuffins schafften wir es gerade noch rechtzeitig in eine Wirtschaftsvorlesung. Der Hörsaal kam mir riesig vor - wenn ich schätzen müsste, waren es bestimmt 200 Studenten. Es war definitiv höhere Mathematik, die mit Hilfe eines Beamers an der Wand projiziert wurde. Jedenfalls verstanden wir beide nicht besonders viel von dem, was vermittelt werden sollte. Im ganzen Hörsaal war es laut, überall unterhielten sich Menschen, rannten rein und raus. Als uns so langweilig wurde, dass wir es nicht mehr aushielten, verließen wir den Hörsaal und interviewten Studenten. Hier ein kleiner Auszug: Wir: Was studieren Sie? Studentin: BWL. Wir: Und was möchten Sie später mal werden? Studentin: Ja, das weiß ich auch noch nicht genau. Deswegen studiere ich ja BWL. Wir: Und wie finanzieren Sie ihr Studium? Studentin: Papa! Am Freitag, dem 5. November, fand dann schließlich das sogenannte Universitätsgruppen-Ranking statt. Die Prüfer gingen in die verschiedenen Räume und ließen sich die Unis von den Schülerinnen und Schülern präsentieren. Es war meiner Meinung nach alles etwas chaotisch - nicht nur bei den Schülern! Auch finde ich die Idee, eine Urkunde, die das Ergebnis der eigenen Gruppe innerhalb des Rankings widerspiegelt, einer Bewerbung beizulegen, ziemlich abwegig. Jedoch kann man dem Sich-genau-informieren, um später angeblich auf jede noch so präzise Frage gefasst zu sein, etwas Positives abgewinnen. In der Aula wurden letztendlich die besten Vorstellungsgesprächsabsolventinnen beglückwünscht. Unter ihnen waren Olga Poperecnaja, Johanna Ihrig, Charlotte Mende und Lena-Sophie Tilk. Meinen herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Insgesamt hat mir die Studienorientierungswoche sehr gut gefallen. Sie hat viele Möglichkeiten aufgezeigt und den eigenen Horizont vielleicht ein wenig erweitert. Sie ist somit für weitere Jahrgänge nur empfehlenswert, auch wenn der Punkt der Präsentationen sicherlich noch zu verbessern ist.