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KOKOBO – Eine erfolgreiche erste Berufsmesse

Zusammen mit dem Herrmann-Billung-Gymnasium Celle (HBG) veranstaltete das KAV am 18. März 2017 in dessen zweiten und dritten Standort sowie einigen Räumen der Kreismusikschule zum ersten Mal die „KOKOBO“, Abkürzung für das sperrige Motto „Konzertierte Konzeptbasierte Berufsorientierung“, getaufte Berufsmesse, zu der Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufen beider Bildungseinrichtungen zahlreich erschienen.

Und auch das Angebot war so zahlreich wie vielfältig. Interessierte konnten aus über 30 verschiedenen Vorträgen genau drei auswählen, die ihnen bei ihrer Studienwahl und Berufsausrichtung unter die Arme greifen sollten. Angeboten wurde von Schauspiel und Gesang bis Medizin und Chemie, über Informatik und Physik bis Jura und Psychologie alles, was Herz und Hirn der heutigen Jugend zur Zukunftsgestaltung begehren.

Die Vorträge wurden von Universitäten, Hochschulen, Firmen und Berufsausübenden gehalten, die natürlicherweise der Schülerschaft ihre Bereiche und Laufbahnen mit voller Begeisterung präsentierten, aber auch alternative Wege aufzeigten und mögliche Probleme schilderten oder Vorurteile zu Studien- und Berufslaufbahnen ausräumten.

Begonnen hat der Tag für die circa 400 Schülerinnen und Schüler beider Gymnasien im Beckmannsaal, der edlen Aula des KAV 2, die wahrscheinlich noch nie so voller Leben war, mit Begrüßungen des stellvertretenden Schulleiters des Hermann-Billung-Gymnasiums Herrn Baberske und des Schulleiters des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums Herrn Ostermeyer. Sie dankten für zahlreiches Erscheinen der Schülerschaft und lobten die erfolgreiche Kooperation der Schulen beim Planen, Organisieren und Bewerben der Veranstaltung. Außerdem betonten sie die Wichtigkeit der Berufs- und Studienorientierung für die Jugend, aber auch als Teil der Grundausrichtungen und Ziele gymnasialer Bildung.

Es folgte eine weitere Rede, genannt „Impulsvortrag“, des Sparkassen-Filialleiters Herrn Paschke, der anhand seiner Laufbahn die Schwierigkeiten und Überraschungen des eigenen Lebenslaufes darzustellen vermochte. So seien gute Noten in der Schule zwar förderlich für die berufliche Zukunft, jedoch nicht das wichtigste Kriterium für eine persönlich zufriedenstellende Berufswahl. Ein jeder solle auch davon träumen, was zu erreichen möglich sei und wie die Wunschvorstellung der eigenen Snapchat-Story in vielen Jahren aussehe. „Sie müssen offen, für individuelle und unvorhersehbare Biographien sein. [...] Seien und bleiben Sie motiviert und fröhlich! Lust und Spaß am Beruf sind besonders wichtig.“ Zudem machte er aufmerksam auf den digitalen Wandel der Arbeitswelt – auch als Chance, neue Arbeitsfelder zu etablieren, die unsere Generation mitgestalten werde.

Inhaltlich kam die Begrüßungsveranstaltung bei der Schülerschaft relativ gut an, wurde jedoch von vielen als deutlich zu lang empfunden – schließlich standen jetzt endlich die spezifischen Vorstellungen der Studienmöglichkeiten und Berufsfelder an, für die sich die Schüler individuell eingetragen haben.Diese haben insgesamt gute Resonanz hervorgerufen und verschafften den Schülerinnen und Schülern einen erhellenden Überblick über Fragen wie „Was sind die Unterschiede zwischen Universitäten und Fachhochschulen?“, „Passt dieser Beruf tatsächlich zu mir?“, „Welches Studium ist das richtige, um meinen Traumberuf zu verwirklichen?“.

So lernte ich bei meinen Wunschvorträgen zu Informatik, Luft- und Raumfahrt und Journalismus, dass das Studium an einer Fachhochschule durchaus in Betracht zu ziehen wäre, um die Informatik und das Programmieren praxisnah kennenzulernen. Mein bereits langer Wunsch, Informatik zu studieren wurde hier erneut bekräftigt. Danach erfuhr ich, dass die Luft- und Raumfahrtforschung und -technik in noch viel mehr als nur Flugzeugen und Raketen Anwendung findet und unzählige Berufsfelder bietet und dass ein guter Journalist keinesfalls von einem Journalismus-Studium abhängt, sondern viel mehr den gewünschten Fachbereich studieren soll und eine passende Begeisterung zeigen muss. Die Referentinnen und Referenten waren uns in jedem Fall sehr nah, beantworteten Fragen freundlich und nahmen sich bei individuellen Anliegen noch einige persönliche Momente, sodass sich starke Gelegenheiten boten, Einblicke zu bekommen und die Persönlichkeiten näher kennenzulernen und mehr über deren Erfahrungen und Meinungen zu den Fachrichtungen zu erfahren.

Doch möchte ich euch nicht nur meine eigene Empfindung und Meinung über eine Berufsmesse, die mich durchaus überzeugt hat, bieten, sondern auch noch weitere Ansichten teilen. Für diesen Artikel erhielt ich folgende Zuschrift einer Mitschülerin meines Jahrganges, die ihre Meinung zur Berufsmesse ausdrücken möchte: „Es war spannend, die Berufsfelder einmal persönlich von den jeweilig Betroffenen präsentiert zu bekommen und hat sicherlich hier und da auch den ein oder anderen Ausschlag gegeben.In Anbetracht der wirklich außerordentlich guten Berufs- und Studienvorbereitung des KAV-Gymnasiums hat sich für mich aber leider keine neue Perspektive ergeben können. Unter anderem bedingt durch unsere Recherchen über die [Agentur für Arbeit] wusste ich schon bestens Bescheid über die einzelnen Berufsfelder, einige andere wussten zudem schon genau, welchen Weg sie einmal einschlagen wollen und haben somit ebenfalls nicht davon profitiert. Das Angebot an sich ist spannend und erlaubt persönliche Nachfragen an die Studierenden, was sicherlich sehr hilfreich sein kann. Aufgrund der guten Vorbereitung musste ich so allerdings eine Stunde mit den Fahrrad fahren, […] ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen […]. Man sollte die Messe vor den [Angeboten der Agentur für Arbeit] durchführen oder aber freiwillig gestalten, wobei da das Risiko besteht, dass viele nicht kommen werden. Oder man öffnet sie für ganz Celle etc. So hat sie mir und einigen anderen trotz des guten Hintergedankens leider nicht viel gebracht.“„Mir persönlich hat die Berufsmesse sehr gut gefallen und überraschenderweise noch alternative Zweige und Berufe aufgezeigt, die ich vorher noch nicht in Betracht gezogen hatte.Wie sehr man für etwas begeistert werden konnte, war allerdings auch sehr vom Referenten abhängig. Schade war es, dass es für die Schüler des HBG sehr schwer war, sich zurechtzufinden. Die Pläne müssen noch optimiert werden.“, schrieb hingegen eine weitere Schülerin des elften Jahrganges unseres Gymnasiums.Ein weiterer Schüler des elften Jahrganges unserer Schule schrieb mir: „Ich fand die [Berufsmesse] von der Planung und Struktur her sehr gut. Jedoch waren 2 der Redner nicht wirklich auf uns eingegangen, sondern die ersten haben lediglich über das Thema Geld geredet, trotz der Bitte über den Beruf zu reden, und der andere Vortrag hat mir mehr das Gefühl gegeben, dass sie mir etwas verkaufen wollen, anstatt den Beruf erklären. Auch auf Nachfragen, ob es Negatives am Beruf gibt, antworteten die mit der sehr distanzierten und oberflächlichen Antwort: ‚In jedem Beruf gibt es Positives wie auch Negatives‘. Hat mir nicht so ganz gefallen. Also der erste Vortrag war ‚Rechtsanwalt/Notar‘ und der zweite schlechte Vortrag war ‚Versicherung‘. Sehr gut gefallen hat mir hingegen der ‚Schauspiel‘-Vortrag. Der Mann war super freundlich und ging perfekt auf uns ein.“Insgesamt lässt sich also sagen, dass die erste gemeinsame Berufsmesse eine durch und durch erfolgreiche Veranstaltung von HBG und KAV mit großem Mehrwert für die Interessierten und unentschlossenen Jugendlichen der Schulfamilien war und viele sich unter Betrachtung einiger Punkte auf eine weitere kooperative Studien- und Berufsorientierungsveranstaltung im nächsten Jahr freuen.

Zum Abschluss nochmal einer der wichtigsten Punkte, den uns praktische alle Referenten, aber vor allem auch Herr Fehlhaber von fehlhaber.medien aus Celle, auf unsere Wege mitgegeben haben:

Wenn wir einen Traum haben, warum sollen wir ihn dann nicht erreichen können? Ohne aber anzufangen schaffen wir es nicht – wenn wir also dranbleiben, kommt das Ziel gewiss näher. Wir erreichen unsere Träume, wenn wir anfangen, ihnen zu folgen!

Sören, Jg. 11