Abruf

Fronleichnamaltar 2018

Fronleichnam – „Sinn des Lebens“
Auch dieses Jahr gestalteten wir Schülerinnen und Schüler des KAVG einen Altar im Rahmen der Fronleichnamsprozession der katholischen Gemeinde St. Ludwig in Celle.
Dieses Jahr wurde dies in ökumenischer Ausrichtung vom evangelischen EAN-Kurs mit Frau Zettlitzer und dem katholischen GAN-Kurs von Herrn Poschmann übernommen. Hier die Texte:     

Hinführung:
A.: „Hey …, ich habe neulich in einem Wirtschaftsmagazin gelesen, dass der Sinn des Lebens darin liegt Geld zu verdienen. Deswegen werde ich nun beim nächsten Flohmarkt mein gesamtes altes Kinderspielzeug verkaufen und nach der Schule immer in der Firma meines Vaters arbeiten.“
B.: „Kaffee kochen und kopieren? Und wo ist da noch Zeit für Freunde und Familie? – Das ergibt doch alles keinen Sinn! Du suchst und suchst und trotzdem gibt es immer einen Haken.“
A.: „Du hast doch auch keinen Plan!“
B.: „Stimmt. Also fragen wir doch mal die anderen …“
Als wir im Unterricht einen Beitrag zu Fronleichnam erarbeiten sollten, fanden wir zunächst keinen Zugang. So machten wir uns auf die Suche und beschäftigten uns näher damit. Schließlich fanden wir das Thema „Sinn des Lebens“. Lassen sie sich auf die gemeinschaftlichen Ergebnisse des katholischen und evangelischen Religionskurses des elften Jahrgangs am KAV-G ein.

Nutzen/Leistung
A.: „Jede Sportstunde fühle ich mich wie der größte Versager. Ich werde immer als letztes ausgewählt und kriege nichts auf die Reihe. Im Gegensatz zur dir.“
B.: „Hey, das ist doch nicht schlimm. Mach dir keinen Kopf deswegen. Dafür bin ich schlechter in der Schule.“
Diese Situation hatte bestimmt jeder von ihnen schon einmal. Man fühlt sich wertlos und fragt sich, was seine Stärken im Leben überhaupt sind und zweifelt an sich selbst. Stärken und Schwächen gehören zu einem Menschen dazu, denn niemand ist perfekt. Man sollte sich auf seine Stärken konzentrieren und diese im Leben besonders einsetzen. Dabei sollte man sein Schwächen trotzdem akzeptieren und lernen mit ihnen umzugehen. Die Personen im Dialog haben unterschiedliche Stärken und Schwächen in Schule und Sport festgestellt. Nutzen und Leistung eines Menschen, die er erbringt, sind nicht die einzigen Dinge, die im Leben den Wert eines Menschen ausmachen und definieren. Jeder Mensch hat irgendwo Stärken, sei es ob man jemanden gut zuhört oder ihm einen Rat geben kann, jemand künstlerisch kreativ, besonders intelligent oder sportlich ist. Denn wichtig ist, dass Leistung allein den persönlichen Wert des Menschen nicht ausmacht oder definiert.

Freiheit
L.: „Wenn du so weiter machst, schaffst du dein Abi nicht!“
S.: „Ich bemühe mich doch schon, so gut wie ich kann.“
L.: „Anscheinend ist es noch nicht genug.“
Der Schüler ist so eingeschüchtert und fühlt sich erniedrigt vom Lehrer. Er traut sich nicht mehr, sich im Unterricht zu beteiligen.
L.: „Wenn du dich mehr beteiligen würdest, wären deine Klausuren nicht alle so extrem schlecht ausgefallen.
Was der Lehrer nicht weiß, ist, dass der Schüler in der Nacht vor der Klausur seine Mutter gesucht hat, weil sie betrunken durch die Kneipen der Stadt taumelte. Er konnte sich vor lauter Sorgen nicht konzentrieren um zu lernen.
Der Druck des Lehrers schränkt die Persönlichkeitsfreiheit des Schülers ein. Anstatt nach den Gründen für den schlechten Ausfall der Klausur zu fragen, missbraucht er hier seine Position, indem er den Schüler erniedrigt.
Egal ob in der Arbeit, Schule oder unter Freunden. Niemand sollte in seiner Freiheit, durch die Freiheit anderer, eingeschränkt oder beeinträchtigt werden. Man sollte sich immer dessen bewusst sein, was man mit Worten und Taten bei anderen auslösen kann.

Respekt
Für uns ist Respekt ein Grundbaustein unserer Gesellschaft, dieser Respekt sollte nicht vom Alter abhängig sein, sondern für unsere ganze Gesellschaft gelten, egal, ob jung oder alt. Respekt bedeutet für uns Achtung, Höflichkeit, Fairness, Anerkennung und Toleranz. Den anderen in seinem Sein sein lassen. Jedoch ist unser Alltag häufig von Egoismus geprägt.
1.    Sollte der Mensch nach seinen Leistungen bewertet werden, ist die respektlos?
2.    Ist Respekt für sie das Akzeptieren eines Menschen?
3.    Ist eine Verallgemeinerung der Altersklassen respektlos? Wie z.B. die Alten und die Jugendlichen?
Lassen sie uns unsere Vorstellung von Respekt überdenken!

Dasein/Existenz
Wir haben uns in unserer Gruppe mit dem Thema Dasein/Existenz beschäftigt. Wichtig ist uns dabei, dass sich auf viele Fragen keine vorschnelle Antwort finden lässt bzw. eine vorschnelle Antwort verdächtig sein sollte. Nehmen wir uns zum Nachdenken Zeit:
1.    Was ist der Sinn hinter dem Dasein?
2.    Wer gibt ihnen die Berechtigung zum Existieren?
3.    Sollten wir in allem einen Sinn suchen?
4.    Was passiert mit Menschen, die ihren Sinn verloren haben.
Wenn sie sich die Mauer anschauen, fällt ihnen sicherlich auf, dass ein Stein in seinem eigentlichen Nutzen zwar eingeschränkt ist, trotzdem dazu beiträgt, dass die Mauer hält.

Glück/Gesundheit
A.: „Was ist der Sinn des Lebens?“
B.: „Ich weiß nicht, vielleicht die Suche danach, oder einfach zu leben, oder doch ganz einfach 42?“
A.: „Aber das kann doch nicht alles sein, der Sinn des Lebens kann dich nicht so einfach sein. Ich meine, was ist denn mit Glück und Gesundheit? Werden die nicht auch benötigt?“
B.: „Muss man wirklich gänzlich gesund sein, damit das Leben einen Sinn hat? Ich meine, was ist denn mit kranken oder älteren Menschen? Hat ihr Leben denn keinen Sinn mehr?“
A.: „Doch natürlich hat ihr Leben einen Sinn. Dennoch bleibt die Frage: Was braucht man, um ein sinnvolles Leben zu führen?“
B.: „Vielleicht ist es eine Aufgabe. Aber was genau tragen ältere Menschen den zur Gesellschaft bei?“
A.: „Durch ihr Alter haben sie viel Erfahrung und können uns so gute Tipps für das Leben geben.  Nun sag mal, braucht überhaupt einen Sinn für das Leben?“
B.: „Natürlich braucht man ihn zwingend nicht, aber man muss doch glücklich sein.“
A.: „Aber wofür? Ich meine, was ist denn eigentlich Glück und was genau bringt es?“
B.: „Glück ist ein Antrieb für das Leben. Stell dir mal vor, du hast nur Pech und bist unglücklich. Was hat das Leben denn dann für einen Sinn?“
A.: „Man kann aus dem Schlechten das Beste machen, man muss das Positive zwischen all dem Negativen finden und es genießen. Man muss das Leid kennen, um das Glück wertschätzen zu können, denn das Leid kommt von allein, doch das Glück muss man sich selber schaffen, Und wenn man es hat, darf man es nicht loslassen. Das ist doch der wahre Sinn des Lebens.“
B.: „Nicht unbedingt. Dein Vorschlag ist vielleicht der Sinn deines Lebens, aber DEN Sinn des Lebens muss jeder für sich selbst finden.“