Abruf

Besser Gottessucher als immer Gotteswisser

Im Rahmen der am 26.5.2016 im Französischen Garten stattfindenden Fronleichnamsprozession gestalteten wir Schülerinnen und Schüler des Prüfungskurses Katholische Religionslehre des 11. Jahrgangs mit Herrn Poschmann inhaltlich einen Altar.

Hier unsere Gedanken:

Fronleichnam – leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie…, puh – der Zugang zum Fest Fronleichnam erscheint wirklich schwierig. Oder doch einfach: „Geheimnis des Glaubens“? Aber was heißt hier schon einfach. Machen wir uns auf den Weg, uns dem Geheimnis zu nähern. Leib Christi – was verbinden wir damit? Welche Rolle übernimmt Gott dabei? Wo finden wir ihn?

Nehmen wir uns doch alle einen Moment in Stille Zeit, um uns zu vergewissern, was wir mit dem „Leib Christi“ verbinden.

Unsere Gedanken im Religionskurs sind: Zweifel, glücklich sein, mutig sein, gehört werden, Miteinander/Harmonie

Und ist es nicht schön, diese Vielfalt der Gedanken erfahren zu dürfen. Sich angenommen von Gottes Liebe frei fühlen zu dürfen, sich seines Glaubens zu vergewissern… Lasst uns nicht immer Gotteswisser, sondern vielmehr Gottessucher sein. Machen wir uns frei von vorschneller dogmatischer Vorgabe. Machen wir uns frei von vorgeschobener hierarchischer Machtdemonstration. Machen wir uns als Teil des Reich Gottes auf, uns unseres Glaubens zu vergewissern. Lassen wir uns auf unserem Weg auch nicht durch die ein oder andere Baustelle oder Sackgasse entmutigen – Gott liebt uns so, wie wir sind, und mag uns als Suchende.

Schauen wir noch einmal etwas genauer hin…

Schauen wir auf „Zweifel“: Ich schaffe die 11. Klasse nicht. Keiner liebt mich. Ich habe zu wenig Freunde. Ich halte die Diät nicht durch. Ich schaffe den Halb-Marathon nicht. Manchmal scheinen uns die Zweifel zu erdrücken. Wirf‘ die Last ab. Mach‘ dir bewusst, dass du viel mehr wert bist.

Schauen wir auf „glücklich sein“: Wer wünscht sich nicht in einsamen Momenten einen Menschen an seiner Seite? Jemanden, der mich liebt und so nimmt, wie ich bin. Jeder von uns hat doch so einen Menschen, der uns zum Lachen bringt. Wenn ihr euch selbst liebt und vertraut, kann die Liebe auch zu anderen wachsen.

Schauen wir auf „mutig sein“: Kennen wir nicht alle die Situation, wenn man vor Konflikten wegrennen möchte? Wenn man z.B. mitbekommt, dass sich eine Gruppe von Menschen gegen eine einzelne Person stellt. Es ist leichter wegzuschauen, als mutig zu sein und der Person zu helfen. Habe den Mut über deinen eigenen Schatten zu springen, auch wenn es im ersten Moment unmöglich scheint.

Schauen wir auf "gehört werden": Wir wollen unsere Meinung sagen können ohne verurteilt zu werden. Machen wir uns frei von der Angst verurteilt zu werden. Nehmen wir unser Gegenüber ernst. Es ist die Toleranz, es ist die Akzeptanz, die Aufmerksamkeit für den anderen, die den Weg frei für ein liebevolles Miteinander legt.

Schauen wir auf „Miteinander“: Was wünschen wir uns? Ein Gegeneinander oder ein Miteinander? Um ein harmonisches Miteinander zu schaffen reichen meist schon kleine Gesten. Jemandem auf der Straße ein freundliches Lächeln zu schenken, seinen Mitmenschen helfen, jemanden akzeptieren, gerade da, wo es einem schwerfällt. Lasst uns Teil eines gemeinsamen Miteinanders werden. Gemeinsam ist man stark.

Wir haben uns gefreut, dass wir unsere Blumen auf den Altar legen durften. Lasst uns die Botschaft der Blüten in unseren Alltag hinaustragen.